Nach Wasser und fehlendem Regen jetzt die Abwasserdiskussion
Vielleicht wäre es sinnvoll sich zu dieser Sache mit der Situation 1989/1990/1991 vertraut zu machen. Bereits in den 80iger Jahren hatte damaliger Kreis und Bezirk angesichts der schon zu dieser Zeit zu kleinen Kläranlage in der Hennickendorfer Chaussee/Torfhaus verfügt, dass in den Langen Damm Wiesen Stapelbecken errichtet werden, Erdwälle ohne Abdichtung nach unten wurden aufgeschoben und die Abwässer der Kläranlage wurden dort hineingepumpt. Oft brachen die Erdwälle und die Inhalte der Stapelbecken in die Wiesen liefen und in der Folge der Stienitzsee verunreinigte und dieser zeitweise kippte. Parallel wurden Investitionen für eine Zweirohrige Druckleitung zum bereits bestehenden Klärwerk Münchehofe begonnen, doch die Maßnahme endete mit der Wende als kein Geld der Staatsbank mehr für das begonnene Vorhaben vorhanden war. Anderseits wollte Strausberg schon 1990 zuständigerweise, WSE war noch nicht gegründet, seine in der Stadt anfallenden Abwässer selbst klären mit einer eigenen Kläranlage. Der Standort sollte südlich zwischen Zinndorf und Lichtenow sein mit Vorflut Spree ( Arbeitstitel in der Verwaltung Abwasser Süd-Ost ) mit Finanzierungsunterstützung der Weltbank. Mit Beschluss der SVV bürgte Strausberg mit 1 Mio.DM für die Vorbereitung. Das Vorhaben scheiterte daran, dass in Fürstenwalde die Kläranlage bereits die Spree nutzte gleichwohl wie schon Münchehofe und unsere Bürgschaft endete.
Zu dieser Zeit ereigneten sich nach der Wende eine ganze Vielzahl an Problematiken sowohl bei uns als auch in allen Nachbargemeinden, die letztlich zur von uns betriebenen Gründung des WSE führten, noch nach “Reichszweckverbandsgesetz 1939”, ein anderes adäquates Gesetz gab es zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Daraus entstand die Lösung der Abwässer mit den am Strang liegenden Nachbargemeinden. Das ist eine weitergehende Betrachtung wert, ebenso die in Strausberg-Stadt durch die Stadt selbst mit einer gehörigen Investitionssumme gebauten umfänglichen Anlagen der Regenrückhaltung – wenn denn Regen fällt.
Derzeitige Aufrufe, Petitionen in verschiedenen Netzformaten die betriebsnotwendige Überholung und Erweiterung der Kläranlage in Münchehofe zu verhindern, gehen an der gesetzlichen Notwendigkeit vorbei. Der seit vielen Jahren ungebrochene Einwohnerzuwachs im Wasserverbandsgebiet (WSE) ist eine objektive Tatsache. Ein Mehr an Einwohner, auch gut für die Gemeindekassen, benötigt auch die entsprechende Versorgung mit Wasser und die entsprechende Entsorgung des Abwassers aller Einwohner, das verlangt die Daseinsfürsorge welcher wir alle mit verpflichtet sind. Die Idee, die Bürgermeister der Mitgliedsgemeinden eine Petition unterschreiben zu lassen, diese Klärwerk-Investition zu unterlassen und einer ggf. zukünftigen Vertragsdauer mit den Berliner Wasserbetrieben von 25 Jahren nicht zuzustimmen, geht meiner Auffassung nach ins Leere.
Unabhängig davon…die Kläranlage gehört nicht dem WSE, wir als WSE-Mitglied sind mit allen anderen Gemeinden des WSE lediglich vertragliche Einleitungskunden bei den Berliner Wasserbetrieben, wohin sonst mit der Jauche?
Zitat aus MOZ vom 09.05.2019 von H. Haferkorn – Zitatanfang” Der Zustand der Wasserfassung sowie der Grundwasserkörper werde stetig vom WSE und der zuständigen Überwachungsbehörde, dem LfU, überprüft. “Der Anstieg der Kapazitätsauslastung ist korrekt und mit der Inbetriebnahme des Wasserwerkes Spitzmühle 2014 auch so gewollt”, sagt Haferkorn. Das Werk sei gebaut worden, um den gestiegenen Trinkwasserbedarf abdecken zu können. Seit Verbandsgründung 1991 sei die Zahl der zu versorgenden Einwohner von 113 000 auf 166 000 gestiegen.” Zitatende
Hier ist von der Wasserfassung Bötzsee die Rede!
Stellungnahme Landesamt für Umwelt Ende April 2019:
Zitatanfang ”
Zitatende!
Damit ist das Thema der Wasserrückgewinnung aus geklärtem Abwasser der Kläranlage nicht durchzusetzen weil keine Genehmigung erteilt wird.
Wer will freiwillig die sich ggf. “gravierende Verschlechterung der Gewässerqualität”als Folge von Einleitungen in den Straussee verantworten? Die Petenten etwa? Und die übrigen Seen der Stadt?
Seit ungefähr drei Jahre geht nun die öffentliche Diskussion um fehlendes Wasser im Straussee. Dass zu Strausberg auch noch der Bötzsee, der Fängersee, der Herrensee, der Klostersee und der Ruhlsdorfer See neben dem Straussee gehören wird auch seit drei Jahren unbeachtet gelassen.
Bereits vor über 10 Jahren habe ich in meinem ehemaligen Blog angefangen über Wasser, Wasserstände in unseren Seen zu schreiben. Es gab in diesen Jahren auch Phasen des geringen Wasserstandes, nicht so drastisch wie seit 3 Jahren. Es gab auch kurze Phasen des hohen Wasserstandes, an der Nordspitze des Strausses waren die Wege fast “Landunter”, so dass zwischenzeitlich am Pegel Sperrbretter demontiert wurden, überschüssiges Wasser dann über den Stadtgraben zum Herrensee geleitet wurde.
Es scheint, dass solch Situation manchen gar nicht mehr im Gedächtnis haftet…
Doch wie sah es Mitte März am Herrensee aus? Genau so…
Für diesen See interessieren sich die Blauwesten überhaupt nicht, mir nicht bekannt, damit lässt sich keine öffentliche Stimmung organisieren, auf dem schmalen Weg lasen sich schwerlich Transparente mitführen!
Der Herrensee ist ein wichtiges Biotop aber im Handeln der “Seeschützer” ein unbeachtetes Schmuddelkind….
Im vergangenen Jahr habe ich mein langjähriges Hobby Flugmodellbau eingestellt, als Ausgleich nun Segelboote
Es war zuletzt auch eine Abwägung zwischen Zeit, Geld und Gesundheit. Um es gleich festzustellen – Modellflugzeuge zu bauen, die in meiner Größenordnung und nach meinem persönlichen Qualitätsanspruch, ist nicht gerade ein preiswertes Hobby. Das kostet Zeit, mitunter knapper werdende Lebenszeit. Das letzte Modell, eine „Musger“ mit 7,82m Spannweite völlig aus Holz, gab es schon seit 2013 in meiner Werkstatt. Der Bau verlief in den ersten 18 Monaten sehr gut, dann kamen die Auszeiten…es stockte. Dann geht nach und nach die Motivation den Bach herunter. Auch habe dabei in den vergangenen 10 Jahren einige größere Modelle, die nach wie vor gut fliegen, für einen guten Freund gebaut.
2018 dann Tabula rasa, radikale Umorientierung, alle Flieger wurden nach und nach verkauft, die wo man vorrangig abwägt was noch von der Zeit machbar ist.
Doch es geht weiter, ganz ohne Modelle geht es eben nicht, jetzt eben Schiffe, Segelschiffe fürs “Feierabendsegeln”….
Am 11. April 2019 war ich das allerletzte Mal als Stadtverordneter mit in der letzten Sitzung der Legislatur 2015/2019. Damit sind gut 29 Jahre Kommunalpolitik, zumindest in der aktiven Rolle, beendet.
Am 26. Mai 2019 ist die Kommunalwahl für die folgende Legislatur. Ich habe keine Mandatsbewerbung eingereicht und stehe auch nicht mehr zur Verfügung. Warum das so ist bin ich gefragt worden…Ganz einfach und in der Familie schon seit einiger Zeit so “beschlossen”…mit knapp 73 Jahren sollte man sich eigenverantwortlich prüfen, ist wirklich nicht leicht, wie es mit der Motivation in Verhältnis zur gesundheitlichen Konstitution aussieht, was wichtiger ist – eine nicht gerade kleine Familie mit auch für mich 5 wichtigen Enkeln oder die vielen oft kompromissbedachten, oft Sitzungen mit denen ich nicht immer meinen Frieden machen konnte.
Ich habe mich für die Familie und die weiteren Jahre ohne Kalender, ohne mitunter frustrierendes, (lebens)zeitraubendes Gezänk um belanglose Ansichten und “Vorteile” in der örtlichen Erscheinung bei den immer weniger werdenden Wählern, entschieden.
Zur nächsten Stadtverordnetenversammlung am 31.01.2019 wollen die LINKE mit einer Vorlage das vor Jahren mit großer Mehrheit beschlossene „Sraßenbauprogramm“ (das sind wir unseren Wählern? schuldig) jetzt beenden, auch wegen gestiegener Baupreise und diese im hohen Anteil durch die Bürger zu bezahlen sind. Träumt weiter, die Preise werden sicher nicht sinken und die Straßen werden im Zustand auch nicht besser! 😕 Die gewollte politische Aktion geht meiner Auffassung nach seit gestern ins Leere….
Am 7. Januar 2019 im ORB um 19:30 Uhr bei “Brandenburg aktuell” hat man 108333 Unterschriften auf Initiative der Freien Wähler gegen die bisherige „Bürgerplünderei“ ausgeführt, der Landtag muss sich nun damit befassen nach bisheriger Verweigerung, und dann haben die Regierenden Von Linken und SPD fast gleichlautend die Katze aus dem Sack gelassen….man ist jetzt gegen die bisher praktizierte Beitragserhebung von den Bürgern….würde im Landeshaushalt zwischen 30-40 Mio.€ ausmachen. Wendung im 180 Grad? Nö, eigentlich nicht, zumindest nicht aus einer dem Bürger gegenüber zugewandten Einsicht.
„Man will mit konkurrierenden Parteien bei der im September stattfindenden Landtagswahl nicht in Vorteil oder Mehrheit bringen“ Aha!😃 Angesichts der aktuellen Umfragen und das Streben um Macht Einiger und das Streben um den Machterhalt Zweier hat man wohl langsam Fracksausen bekommen. Soll das ein Wahlgeschenk sein? Sicher nicht.
Einsicht in die Notwendigkeit sicher nur bedingt, die jetzt schon nicht mehr vorhandene Mehrheit ist mit hoher Wahrscheinlichkeit im September total futsch.
Vom Milliardengrab BER spricht in der Landespolitik niemand mehr nach dem Prinzip „die Anderen sind Schuld“, das peinliche Thema ist durch öffentliche Gewöhnung in der Senke verschwunden. Auch die von der Landespolitik vergeigte Thematik „Altanschließer“ hat sich scheinbar etwas beruhigt und ist durch die aktuelle Thematik abgelöst, weil es die einzelnen Bürger im höheren Maß direkt betrifft und für die Regierenden dann zur Wahl politisch sehr brisant sein kann.
Aber noch ist ja Zeit und im Mai sind vorher noch Kommunal- und Europawahlen. Glaubt da wer? dass diese Ergebnisse besser sein werden? Es gilt aber trotzdem…Trau schau wem!👍
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